Die Reformation führt bereits im
16. Jh. Zum Aufstand der Reichsritter und zum großen Bauernkrieg. Während jedoch die anderen europäischen
Staaten durch teilweise brutale Unterdrückung eine konfessionelle
Geschlossenheit bewahren, spiegelt sich die zunehmende territoriale
Zerrissenheit des deutschen Reiches auch in der Konfessionszugehörigkeit
wieder. Nach zahlreichen Konflikten in
denen sich die Kaiser nicht durchsetzen können, bestimmt 1555 der
Augsburger Religionsfriede: cuius regio, eius religio (die Untertanen müssen dem
Bekenntnis des Landesherrn folgen) Der 30-jährige Krieg beginnt als
Religionskampf und endet als europäische Machtauseinandersetzung. In
ihm entladen sich die Spannungen zwischen katholischen und
protestantischen Staaten, Landständen und Fürsten, Reichsstädten und
Kaiser, Habsburg und Frankreich. Anlaß zum Krieg ist ein Aufstand
der protestantischen Landstände Böhmens gegen den habsburgischen
Kaiser Ferdinand I. (Prager Fenstersturz). Der von ihnen gewählte
Kaiser, Kurfürst Friedrich von der Pfalz (Führer der protestantischen
Union) wird mit Hilfe Bayerns und Spaniens vertrieben, die Protestanten
rücksichtslos unterdrückt. Auf protestantischer Seite greifen jetzt
von England und Holland unterstützt die Dänen ein, trotzdem gelingt es
dem Feldherrn Wallenstein für Habsburg bis an die Ostsee vorzudringen.
Gegen eine österreichische Machtbasis in Norddeutschland greift nun König
Gustav Adolf von Schweden mit französischer Hilfe(Abwehr einer
habsburgischen Umklammerung durch Spanien und Lothringen/Niederlande) in
den Krieg ein. Süddeutschland wird ein Hauptkriegsschauplatz. Die Heere sind zwar nicht sehr groß,
müssen sich jedoch "aus dem Land" versorgen. Entsprechend rücksichtslos
gehen sie gegen die Zivilbevölkerung vor. Deutschland verliert die Hälfte
seiner Bevölkerung durch Mord, Hunger und Seuchen, Gomadingen z.B. 90%. Folgen: Kaiser und Reich verlieren jeden
Einfluß, die deutschen Landesfürsten
werden unabhängig. Gleichberechtigung der religiösen
Bekenntnisse Große Gebiete des Reiches gehen an
Frankreich (Rheingrenze) und Schweden (Nord- und Ostseeküste), oder
werden selbstständig (Schweiz, Niederlande) Kulturell überwiegen ausländische
Einflüsse, vor allem der französische |