In der ersten Hälfte des
17.Jahrhunderts gelingt es dem leitenden Minister Richelieu in
Frankreich die Macht des Königs gegen Adel und Klerus weiter zu
festigen. Den Höhepunkt des Absolutismus bildet die Herrschaftszeit von
Ludwig
XIV., der über eine uneingeschränkte Machtfülle in Gesetzgebung und
Verwaltung verfügt und dessen Machtausübung durch keinerlei Kontroll-
oder Mitwirkungsgremien beschränkt war („L’état c’est moi.“). Um vor dem aufrührerischen Volk
sicher zu sein baut Ludwig in
Versailles ein prachtvolles Schloss und wählt als sein Sinnbild die
Sonne, um damit den Glanz seiner Macht darzustellen. Den Adel zieht es
zunehmend in den Dunstkreis des höfischen Lebens, so dass sich der
Hofstaat immer weiter aufbläht. In Versailles entwickelt sich ein völlig
eigenständiges und neues Wertesystem, welches von Höflichkeits- und
Umgangsformen, Intrigen und Gunstbezeugungen geprägt ist. Die enormen
Kosten wurden durch die Erhebung von Zöllen und Steuern gedeckt, wobei
unter Colbert erstmals
eine geordnete Wirtschaftspolitik betrieben wird. Das höfische Leben wird zum
Vorbild für Europa. Die
Schloss- und Parkanlagen, die französischen Sitten, die Sprache und die
Kultur, sowie die Bekleidungsform mit gepuderter Perücke und Kniehosen
werden zum europäischen Modeideal. Preußen geht unter Friedrich II. den Weg des aufgeklärten
Absolutismus. Friedrich versteht sich als erster Diener des Staates, der
für das Wohlergehen von Volk und Staat
verantwortlich ist. Das Glück
des Staates wird durch die allgemeine Toleranz begründet. Starken
Einfluß übt hierbei Voltaire
aus, welcher fast drei Jahre auf Schloss Sanssouci lebt und mit dem er
einen lebenslangen Briefwechsel pflegt.
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